Fernwärmepreise in Schwalbach und in anderen Fernwärmenetzen
Die Interessengemeinschaft Fernwärme vergleicht seit nunmehr 12 Jahren die die hier verlangten Fernwärmepreise mit denen in anderen Fernwärmenetzen. Das Vergleichs- und Rechenschema wurde von Herrn Arfast Mummy im Rahmen seines Engagements bei Wi-Tech-Wi entwickelt und wird bis heute unverändert fortgeführt. In diesem Jahr haben wir bisher etwa 430 Rechnungen ausgewertet.
Die Liste der Referenzunternehmen.
PDF Datei Liste der Referenzunternehmen
Aus den von den Versorgungsunternehmen angegebenen Mischpreisen wird ein durchschnittlicher Mischpreis von 96 Euro brutto pro MWh ermittelt. Dieser durchschnittliche Mischpreis bildet den Vergleichswert bei der „Gegenrechnung“.
Berücksichtigt man ausschließlich Verrsorgungsunternehmen, die als Primärenergieträger Gas einsetzen, ergibt sich nur eine geringfügige Verschiebung. Der durchschnittliche Mischpreis der Referenzunternehmen beträgt dann 100 Euro brutto.
Beispiel für eine Gegenrechnung
Gegenrechnung Musterhaus
Die Rechnung bezieht sich auf den zum Vergleich herangezogenen durchschnittlichen Abnahmefall eines „Musterhauses“ in Schwalbach mit einer Wohnfläche von 120 qm und einem Verbrauch von 13 MWh. Aus diesen für Schwalbach typischen Daten errechnet sich im Jahr 2021 ein Mischpreis von 170,- Euro.
Vergleich der Fernwärmepreise 2009 bis 2021
Graphik Vergleich der Fernwärmepreise für Wohnraum 2009 bis 2021
Die Graphik zeigt über einen Zeitraum von nunmehr 12 Jahren den Preisabstand der hier verlangten Mischpreise für Wohnraum zu denen anderer Versorgungsunternehmen. Dargestellt wird für Schwalbach der Durchschnittswert real ermittelter Mischpreise, nicht lediglich ein aus einem Eckwert abgeleiteter fiktiver Mischpreis.
Die üblichen Preisvergleiche, etwa in dem von der Stadt Schwalbach in Auftrag gegebenen Gutachten der Ingenieurberatung Zicon vom Dezember 2020, gehen von untypisch hohen Verbrauchsfällen (Eckwert von 27 MWh bei einem typischen Reihenhaus) aus. Das führt nur dann zu realistischen Mischpreisen auch bei durchschnittlichem oder niedrigem Verbrauch, wenn der Grundpreis flexibel nach Anschlusswert berechnet werden kann. Eine Berechnung nach Anschlusswert ist aber in Schwalbach nach dem bisherigen Tarif nur für städtische Gebäude und gewerbliche Objekte vorgesehen. Der Grundpreis ist immer noch starr an die Quadratmeterzahl der Wohnfläche gebunden.
Die Mischpreise für Wohnraum liegen deshalb wegen des an die Wohnfläche gebundenen Grundpreises im Durchschnitt (und noch stärker bei niedrigem Verbrauch) spürbar über dem Preis, der nach Anschlusswert berechnet würde.