Interessengemeinschaft Fernwärme Schwalbach am Taunus
23.06.2025
Resümee nach der Info-Veranstaltung am 17. Juni
IG Fernwärme: Ein gutes Konzept für die Transformation muss her und die Preise müssen deutlich runter

Es wird schon verhandelt über eine mögliche Verlängerung des Erbbauvertrages mit der Süwag, obwohl noch nicht einmal den Stadtverordneten geschweige denn der Öffentlichkeit alle relevanten Unterlagen vorliegen oder über das Rathausinformationssystem zugänglich gemacht worden sind. Die längst versprochene Wirtschaftlichkeitsüberprüfung der von der Süwag geplanten Decarbonisierungsmaßnahmen etwa wurde immer noch nicht veröffentlicht ebensowenig wie das zu Grunde liegende „Transformationskonzept“ oder zum Beispiel der Konzessionsvertrag für die Inanspruchnahme öffentlicher Flächen zur Verlegung der Fernwärmeleitungen.
Inzwischen wird bereits spekuliert, ob die staatliche BEG-Förderung der geplanten Investitionen wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit vielleicht versagt werden muss und ob dies der Grund ist für die kaum zu rechtfertigende Geheimhaltungsstrategie. Zwei Drittel der Schwalbacher Haushalte sind aber Zwangskunden des Fernwärmelieferanten Süwag, sind nun schon zum zweiten Mal innerhalb eines Jahrzehnts konfrontiert mit viel zu hohen Preisen und einem daraus resultierenden Kartellverfahren.
Sie haben ein Anrecht auf maximale Transparenz als wichtigste vertrauensbildende Maßnahme. Das sollte selbstverständlich sein, ist es aber offensichtlich nicht.
Wegen der künftig stark ansteigenden CO2 Abgabe sollte schon in absehbarer Zeit der Verbrauch von fossilem Gas nicht mehr der bestimmende Faktor sein für den Fernwärmepreis. Die von der Süwag vor eineinhalb Jahren in einer Bauauschusssitzung nur bruchstückhaft vorgestellten Pläne zur einer „Decarbonisierung“ erfüllen diese Voraussetzung aber wohl nur unzureichend, vielleicht nur innerhalb der vorgeschriebenen gesetzlichen Minimalanforderungen. Das immer teurere fossile Gas bliebe dann noch sehr lange der bestimmende Preisfaktor. Ob dies so ist, muss jedenfalls eindeutig und im Sinne der Fernwärmekunden geklärt sein, bevor wieder langfristige Verträge abgeschlossen werden.
Künftig wird es darauf ankommen, dass langfristig und nachhaltig günstige Fernwärmepreise angeboten werden. Das geschieht vor allem dort, wo man konsequent auf den flexiblen Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen auf Wärme- und Stromspeicher und auf die kluge Nutzung der im Tagesverlauf stark differierenden Strompreise setzt.
Solche Konzepte haben ihre Bewährungsprobe längst bestanden, sind seit Jahren erfolgreich in Betrieb, die IG Fernwärme hat in der Informationsveranstaltung am 17. Juni nun eines vorgestellt. Der Referent Dieter Hilmer befasst sich seit langer Zeit wissenschaftlich mit Energiemanagement.
Sein Vortrag wird für jeden zugänglich auf die Internetseite der IG Fernwärme eingestellt.
für die Interessengemeinschaft Fernwärme
Arnold Bernhardt